Mühleberg vom Netz

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Kernschmelzwahrscheinlichkeit: In den Stellungnahmen des ENSI zu den Mühleberg Sicherheitsberichten ist ersichtlich dass die Kernschmelzwahrscheinlichkeit (CDF-Gesamt Faktor, (2012 = 2.35×10-5, 2002 = 1.5×10-5, 1991 = 1.3×10-5)) in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist!

Obwohl die Erkenntnis wächst dass in Mühleberg eine Kernschmelze wahrscheinlicher wird verzichtet die BKW auf Sicherheitsinvestitionen und das ENSI lässt sie gewähren.[1]

 

Interne Überflutung: Im Keller -11m Ebene des AKW stehen diverse Apparate welche für Notsituationen benötigt werden um Kühlwasser in den Reaktor zu Pumpen. Das Brennelementelagerbecken im AKW Mühleberg liegt einige Stockwerke darüber. Infolge der Untersuchungen im Nachgang zum Fukushima GAU wurde festgestellt dass sich das  Brennelementelagerbecken in das Reaktorgebäude ergiessen kann und somit die -11m Zone überfluten kann. Wird die -11m Zone überflutet ist die Notkühlung des AKW Mühleberg nicht mehr gewährleistet.

In anderen AKW (Gösgen, Leibstadt) ist das Brennelementelagerbecken nicht im Reaktorgebäude untergebracht.

 

Diversitäre Kühlquelle: Das AKW Mühleberg bezieht zur Kühlung des Reaktors Wasser aus der Aare, ist das Wasser nicht verfügbar oder eine Leitung verstopft versagt die Kühlung und Notkühlung des AKW. Aufgrund der Erkenntnisse aus dem Fukushima GAU wurde eine Diversitäre, also von der Aare unabhängige Kühlquelle, geplant. 2011 präsentierte die BKW eine Lösung mit einem Kühlturm welcher unabhängig von der Aare eine Notkühlung bieten könnte und ein halbes Jahr danach eine Lösung mit einer Wasserleitung welche aus der naheliegenden Saane eine Notkühlung garantieren könnte. Im November 2013 überraschte die BKW mit der Tatsache auf diese Nachrüstungen „zu verzichten“.

Obwohl bereits vielfach angekündigt soll die nötige Aareunabhängige Notkühlquelle nicht gebaut werden, trotz des neu erkannten Risiko der fehlenden Aareunabhängigen Notkühlquelle  soll das AKW nach Wunsch der BKW bis 2019 weiterbetrieben werden.

 

Brand: Im AKW Mühleberg kam es bereits 1971 bei Inbetriebnahmeversuchen zu einem Brand im Maschinenhaus. Die Erkenntnisse zum Mühleberg Brand führten zu weitreichenden Überlegungen bei der Konstruktion weiterer AKW, diese betrafen vorwiegend den Schutz von mehrfach (Redundant) vorhandenen Sicherheitssystemen, eine wichtige Massnahme ist dabei die Brandschutztrennung. Das AKW Mühleberg hat keine Brandschutztrennung. Mehrere sich unterstützendene oder doppelt vorhandene Sicherheitssysteme befinden sich in nicht getrennten Räumen. Die Räumliche Trennung der Systeme ist jedoch im AKW Mühleberg nicht  machbar da es als einiges AKW dieses Typs eine äussere Druckabbaukammer besitzt welche die Räumliche Trennung verunmöglicht. In anderen baugleichen AKW gibt es sogenannte Eckräume in welchen Sicherheitssysteme gegeneinander, gegen interne Überflutung und Brand abgeschottet werden.

Kommt es im AKW Mühleberg in der -11m Zone zu einem Brandausbruch würden mehrere Notkühlsysteme gleichzeitig ausfallen!

 

Notstrom: Das AKW Mühleberg besitzt 3 Notstromdiesel. Nur 2 davon sind Erdbebenfest! Das AKW Leibstadt im Vergleich dazu besitzt 3 Erdbebenfeste Notstromdiesel und 2 Erdbebenfeste Notstandsdiesel (SEHR). In Folge des Fukushima GAU wurden im AKW Mühleberg einzelne Notstromaggregate exponiert auf das Dach eines Notstandsgebäudes (SUSAN) aufgebaut. In der Vergangenheit kam es schon mehrmals während Testläufen zu Pannen mit den Notstromdieseln.

Das AKW Mühleberg ein uraltes (43 Jahre) unsicheres AKW hat weniger Notstromreserve als ein 30Jähriges „moderneres“ wie Leibstadt.

 

Mühleberg ist ein Fukushima Reaktor: Das AKW Mühleberg ist vom selben Reaktortyp wie die japanischen AKW Fukushima Daiichi 1,2,3. Die Unfallabfolge in den Fukushima Reaktoren zeigte wie Schutzlos die AKW der ersten Amerikanischen Siedewasser Baureihe der Firma General Electric sind. 3 Jahre betrieben nun ENSI und  Mühleberg „Pflästerlipolitik“. Gegen die Kernschmelze wird nicht vorgesorgt, die bisher getroffenen Nachrüstungen beziehen sich nur auf das Management nach einem Reaktorunfall, in die Unfallvermeidung wurde nicht Investiert. So wurde zum Beispiel zur Vermeidung der Überhitzung des Brennelementelagerbecken an der Reaktoraussenwand eine Leitung hochgezogen welche durch die Reaktoraussenwand hindurch ins Brennelementelagerbecken hineinführt.

Nach einem Unfall im AKW Mühleberg müssten Feuerwehrleute (Liquidatoren) zum verseuchten Reaktor hinfahren und mit einem Tanklöschfahrzeug Wasser ins Brennelementelagerbecken hochpumpen.

 


[1] PSÜ 2005 Tabelle 8.3.7-1:, PSÜ 2000 Tab 8.1.6-1:,  PSÜ 2010 Tabelle 7.3-2:, PSÜ 1991 Tab 9-7

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